Welche Rebsorte kann ich in den nächsten Jahrzehnten auf meinem Land anbauen?

BigData@Geo 2.0 - From Data to Action mittels Künstlicher Intelligenz und Web-Lösungen im Nexus Klimawandel - nordbayerischer Agrarsektor

Nordbayern ist ein Hotspot des Klimawandels, von dem besonders die Land- und Forstwirtschaft stark betroffen sind. Das Projekt BigData@Geo 2.0 zielt daher auf eine maßgebliche Resilienzsteigerung von Betrieben im nordbayerischen Agrarsektor gegenüber dem regionalen Klimawandel durch maßgeschneiderte Anpassungsmaßnahmen ab.

Zunehmende Veränderungen der Umweltsituation stellen Verantwortliche in Land- und Forstwirtschaft vor neue Herausforderungen. Kompetente Entscheidungen zum Umgang mit den sich verändernden Umweltbedingungen können nur getroffen werden, wenn ausreichend Wissen über die Gegenwart und Zukunft von Naturressourcen und Naturrisiken in der betroffenen Region vorliegt. In der Praxis ist der Abruf dieses Wissens jedoch oft umständlich, unübersichtlich oder unverständlich. Das Projekt BigData@Geo 2.0, welches im Zeitraum von 2023 bis 2027 durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird, zielt auf eine maßgeblich erhöhte Resilienz von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im nordbayerischen Agrarsektor durch einfach zugängliche, maßgeschneiderte und räumlich wie betrieblich detailliert aufgeschlüsselte Anpassungsmaßnahmen im regionalen Klimawandel ab.

Im Vorgängerprojekt BigData@Geo haben Mitarbeitende der Julius-Maximilians-Universität Würzburg von 2017 bis 2022 unter Anwendung von innovativen Verfahren der Modellierung und Künstlichen Intelligenz (KI) ein interaktives webbasiertes Nutzerportal entwickelt und leicht zugänglich bereitgestellt, welches für den Agrarsektor in der Region Unterfranken relevante Indikatoren zum Klimawandel verfügbar macht. Dazu gehört zum Einen ein interaktiver Klimaatlas Klimaatlas, welcher Projektionen aus Erdmodellen für die Region Unterfranken übersichtlich darstellt. Des Weiteren wurden ein regionaler Klimabericht und eine zugehörige intelligente Suchfunktion erarbeitet, mit der natürlichsprachlich formulierte Fragen bezüglich des Klimaberichts direkt beantwortet werden können. So wurde die Möglichkeit einer langfristigen und nachhaltigen Planung für die 15 kooperierenden KMU stark vereinfacht und die Zukunftsfähigkeit der regionalen Wirtschaft unterstützt (mehr zum Vorgängerprojekt hier)

Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) hat nun die Förderung eines weiteren Projekts - BigData@Geo 2.0 - über den EFRE bewilligt. In diesem Nachfolgeprojekt werde von 2023 bis 2027 die vorangegangenen Arbeiten verbessert und ausgebaut werden, sodass basierend auf den vorherigen Ergebnissen ein praxisnahes, nutzerfreundliches Unterstützungssystem für betriebliche Entscheidungen im Anpassungsprozess an den Klimawandel aufgebaut wird. Hierbei wird das Ziel verfolgt, sinnvolle und praxisrelevante Informationen für eine größere Anzahl an KMU sowie hinsichtlich weiterer Anbaukulturen bereitzustellen und neben Unterfranken auch die Regionen Ober- und Mittelfranken einzubeziehen.

Dafür werden wissenschaftlich und methodisch gut abgesicherte, neuartige Module entwickelt, die die sich verändernden Klimaindikatoren wie Hitzestress, Trockenstress, UV-Belastung, Spätfrost und Starkregenereignisse in betriebsrelevante Kennwerte wie Pflanzengesundheit, Stressfaktoren von Nutzpflanzen, Risikoexposition, Ernteerträge und Einkommen nutzerfreundlich übersetzen. Somit können betriebsrelevante Kennwerte wie Pflanzengesundheit, Ernteertrag und Einkommen über die zukünftigen Jahrzehnte abgeschätzt werden. Der wissenschaftlich-methodische Ansatz basiert auf einer völlig neuartigen KI-gestützten Kombination von Big Data-Anwendungen aus den Bereichen der hochaufgelösten Klimamodellierung und der drohnen- und satellitengestützten Erdbeobachtung, welche mit betrieblichen Daten der KMU, statistischen Datensätze der bayerischen Landesämter, sowie webbasierten Informationen insbesondere aus sozialen Netzwerken, vervollständigt werden.

Wie wahrscheinlich wird Spätfrost in den nächsten Jahrzehnten?

Schematische Darstellung des Projekts

Vorhaben als schematische DarstellungArbeitsschema zum methodischen Ansatz von BigData@Geo 2.0 im Hinblick auf das Leitmotiv From Data to Action.

Neuigkeiten

Hier finden Sie die neuesten drei Ankündigungen des Projekts. Eine Übersicht über alle Neuigkeiten gibt es hier.

Spätfrost 2024: Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft und mögliche Gegenmaßnahmen

06.12.2024

Der Spätfrost 2024 hat die Landwirtschaft in unserer Region erheblich beeinträchtigt. Ein rekordwarmer Frühling, gefolgt von plötzlichen Kälteeinbrüchen, hat viele Ernten gefährdet und die Erträge drastisch reduziert. Diese extremen Wetterbedingungen sind ein deutliches Zeichen des Klimawandels, der die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen erhöht.

Besuch bei unserem Projektpartner „Remlinger Rüben“ am 15.09.24

27.09.2024

Seit März 2024 ist der Biolandhof „Remlinger Rüben“ Projektpartner von BigData@Geo 2.0. Als Teil des Remlinger Saatmarktes feierte der Betrieb am 15.09.2024 sein jährliches Hoffest und bot den interessierten Besuchern „Bio-Landwirtschaft zum Anfassen“. Neben spannenden Einblicken in Anbau, Lagerung und Verpackung der angebauten Produkte gab es vor allem viele Informationen zum Thema nachhaltige Wassernutzung.

Analyse von Datensätzen der Fernerkundung

02.08.2024

Am Lehrstuhl für Fernerkundung werden unterschiedlichste fernerkundliche Datensätze analysiert. Neben den höchst aufgelösten Drohnenaufnahmen ist insbesondere deren Potenzial zur Erfassung der zeitlichen Variabilität der Landschaft von hohem Interesse.

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